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Verteilzeiten: So viel wie nötig!

Ihre Ausbringung bzw. ihre Stückzahlen sind zu gering obwohl die Vorgabezeiten stimmen müssten? Wie sieht es denn dann mit Ihren Verteilzeiten aus? Oftmals sind es die Verteilzeiten (sachliche und persönliche Verteilzeiten) die in vielen Fällen zu hoch bzw. zu niedrig angesetzt sind. Dies lässt sich durch eine detaillierte Verteilzeitstudie belegen. Hohe sachliche Verteilzeitanteile beinhalten in der Regel auch ein hohes Optimierungspotenzial. Durch die Reduzierung der sachlichen Verteilzeiten von über 10% auf 5% lässt sich eine höhere Produktivität schnell umsetzen. Grundsätzlich sinkt der Prozentsatz der sachlichen Verteilzeit je besser ein Prozess organisiert ist – und umgekehrt.

Die Verteilzeit nach REFA

Die Verteilzeit „tv“ besteht aus der Summe der Soll-Zeiten aller Ablaufabschnitte, die zusätzlich zur planmäßigen Ausführung eines Ablaufes durch den Menschen erforderlich sind. Sie beziehen sich auf die Mengeneinheit 1.*

Es gibt drei Möglichkeiten zur Bestimmung der Verteilzeiten:

  1. die Verteilzeitaufnahme als langdauernde      Zeitaufnahme, d.h. mindestens 1 Woche, über die komplette Schichtzeit, in      einem oder mehreren Arbeitsbereichen
  2. die Verteilzeitaufnahme als geteilte Zeitaufnahme      nach einem Zufallsplan, in mehreren Arbeitsbereichen, kurzzyklisch über      die komplette Schichtzeit verteilt, an mehreren Arbeitstagen
  3. die Multimomentstudie, mehrfacher Nutzen,      Überblick über die Maschinen und Mitarbeiterauslastung, Ermittlung der      Gemeinkostenanteile, ganzheitlicher Überblick über die Produktion

Die Durchführung und die Auswertung der Verteilzeitstudie sind im REFA-Standardprogramm „Verteilzeitaufnahme“ dargestellt.

Bei der Verteilzeitstudie werden folgende Zeitarten unterschieden:

  • AZ = Aufnahmezeit
  • G = Grundzeit
  • Er = Erholungszeit
  • Vsk = sachliche, konstante Verteilzeit      (auftragsunabhängig)
  • Vsv = sachliche, variable Verteilzeit      (auftragsabhängig)
  • Vp  = persönliche Verteilzeit
  • N = nicht zu verwendende Zeit
  • F = fallweise zu verwendende Zeit

N und F-Zeiten sind im allgemeinen Anhaltspunkte für eine mögliche Optimierung im untersuchten Arbeitssystem. Des Weiteren sind sie Daten für die Berechnung von Ausfallzeiten, die bei der Kapazitätsplanung berücksichtigt werden müssen.

Die gesamte Verteilzeit V = Vsk + Vsv + Vp  wird in Verteilzeitprozentsätze umgerechnet und der ermittelten Grundzeit zugeschlagen.

* Quelle: REFA Methodenlehre des Arbeitsstudiums, Teil 2, Datenermittlung, Kapitel 3.6 Verteilzeitaufnahmen